Theater machen
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Theater besuchen ist gut, Theater machen ist besser. Manche besitzen die Gabe, ein Theater zu veranstalten, ohne jemals eines zu besuchen. Fortgeschrittene machen aus ihrer Kunstverachtung eine Szene und führen den Klassiker "ich darf nichts sagen" als performativen Brüller auf. Die Dramaqueen lädt andere zum Monolog ein. Über die Bretter vor dem Hirn, die ihr die Welt bedeuten.
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Doch die hier abgezogene Show demaskiert sich wie eine abrutschende Perücke! Sie lässt den Vorhang auf andere fallen und bewirft den Elefanten im Raum mit Porzellan. Dem Autor dieser Zeilen mögen Souffleuse und Friteuse versagen, ihn soll das Rampenlicht verbrennen und der Applausautomat von der Bühne buhen!
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Wo nun endgültig der Käse gelutscht und das Loch in ihm nicht gestopft ist, stelle man sich als versöhnlichen Epilog einfach nur Stille vor. Und ein Pantomine-Schauspiel, zu dem Augenklappen gereicht werden.
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