Gerichte aus dem Farbtopf
Farben sind der bunte Tupfer im Grau des Alltags, die gelbe Pfütze im Einerlei der Schneelandschaft, das Ketchup-Rot in der blutleeren Routine. Farben entstanden, als Malkästen mit Grautönen bei Kindern floppten. Die Racker malten einen Papageikuchen, Lebensmittelfarben wurden Pflicht, und an Ostern hatten die Hasen bunte Eier zu legen,
Grüne Pepperoni verstärken die rote Gesichtsfarbe, und kalte Farben gehören warmgemacht.
Über Geschmack lässt sich nicht streiten, aber über den von Essen. Köchinnen, denen das zu bunt wird, brutzeln lieber im Fernsehen. Ob Forelle blau oder kolorierte Frühlingsrollen, Zuschauer-Beschwerden sind haltlos, solange der Geschmack nicht in die Wohnzimmer übertragen wird. Doch schon gegen Geruchsfernsehen würde (mit faulen Eiern) protestiert, müsste man doch anschließend lüften.
Gerne Beanstandungen zu diesem Beitrag, jedoch keine Textkritik!