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Alterspubertät

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Die Alterspubertät ist eine besondere Lebensphase, in der sich Greise zurück zu Jugendlichen entwickeln. In den kritischen Jahren der Senisleszenz fahren Hormone und Gefühle Achterbahn. Die Spätpubertierenden müssen Konflikte suchen, jungen Frauen nachstellen und ihre Identität wiederfinden. Doch fehlt es dem Umfeld oft an Verständnis; es nimmt persönlich, was nur chemisch reanimierter Geschlechtsreife geschuldet ist. Wer sich bloß um seine Männergesundheit kümmert, erleidet das Stigma der Präpotenz.

Da hilft es nicht, von Männern Ü60 Erwachsenheit einzufordern, denn alles, was sich dem wieder standfesten Lustgreis entgegenstellt, stachelt das alter Ego noch mehr an. Stattdessen benötigen die senior Boys Unterstützung - und Supplements.

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Es gibt aber auch Umstände, die dem gebrechlichen Pubertiér das Leben erleichtern. Wenn die Folgen eines enthemmten Lebens finanziell abgesichert sind, bleibt die Midlife-Crisis aus. Denn die Kosten für Jugendstreiche und den Unterhalt sechzig Jahre jüngerer Kinder werden vermöge altersbedingten Wohlstands abgefedert.

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Nichts ist falsch daran, angesichts erlahmender Kräfte wenigstens halbstark sein zu wollen. Während der männlichen Wechseljahre, der Andropause, nehmen sich andere eine Auszeit. Pubertät ist keine Frage des Alters, sondern der Resilienz gegen Reife; die bewusste Entscheidung gegen Weisheit, Einsicht und die Grenzen des Körpers. Sie macht den Weg frei für Hypersexualität, für Stehvermögen bei Meinungs-Stunts und Argumentations-Akrobatik in dünner Luft. Für Erlebnisse nahe dem Tod und darüber hinaus.

 

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